Neuchâtel (Neuenburg)
KFZ | Hauptort/Stadt | Einwohnerzahl | km² | Amtsspache |
NE | Neuchâtel | 168400 | 803 | fr |

• Landwirtschaftliche Nutzfläche: 42,0%
• Wald/bestockte Flächen: 38,9%
• Siedlungsflächen: 7,6%
• Unproduktiv/Restfläche: 11,5%
Offizielle Webseite:
www.ne.ch
Erlebenswert und Liebenswert - zu jeder Zeit


Dank moderner Technologien und seiner zentralen Lage ist der Kanton besonders verkehrsbegünstigt. So kann man per TGV mit der "ligne de coeur" Paris in knapp 4, Strassburg in 3 Stunden 40 Min. und Lyon in 4 ½ Stunden erreichen. Das Strassen- und Flugnetz hat sich beachtlich erweitert: Mithilfe verkehrstechnischer Möglichkeiten, die auch für die Entwicklung des Industrie- und Tourismus-Sektors relevant sind ist die Region leicht zugänglich.
Zu Beginn dieses durch die Globalisation, den Wettlauf mit der Zeit und den Verlust heimatgebundener Werte gezeichnete dritte Jahrtausend, vermittelt das Pays de Neuchâtel, dank der Vielfältigkeit seiner kulturellen, sportlichen und beschaulichen Aktivitäten noch diesen hedonistischen Reichtum und die Lebensfreude, die ihn zu einer wertvollen Etappe fernab der Hektik dieser Zeit machen.
Die Städte


Le Locle: Nachbarstadt von La Chaux-de-Fonds mit 11'000 Einwohnern, ist die Urgemein- de der Neuenburger Berge und erfuhr ab dem XVI. Jahrhundert eine bedeutende industrielle Entwicklung. Grosse Namen der Uhrenindustrie sind hier angesiedelt und eine der regionalen Attraktionen, die Unterirdischen Mühlen beim Col-des-Roches aus dem XVI. Jahrhundert, stellen eine in Europa einzigartige Demonstration vom Können und dem Erfindergeist dar, der die einheimische Bevölkerung seit über 4 Jahrhunderten bewohnt.

Berühmte Persönlichkeiten
Architektur: Charles-Edouard Jeanneret, genannt Le Corbusier (1887-1965) hat mit seinen
Werken die Geschichte der modernen Bewegung wesentlich beinflusst. Er wurde in La Chaux-de-Fonds geboren und die in den Jahren 1916-17, vor seinem Weggang nach Paris entstandene Villa Turque ist zweifelsohne die vollkommenste seiner Kreationen auf dem Gebiet der damaligenäuserbau-Architektur. Die Türkische Villa verdankt ihren Namen seinen Reisen in Europa und den Mittleren Osten. Sie wurde von 1957-58 restauriert, anschliessend kaufte sie der Uhrenfabrikant Ebel. Im Jahre 1987, anlässlich des hundertsten Geburtstages von Le Corbusier, beauftragte die Firma Ebel den Pariser Innenarchitekten André Putman mitder vollständigen Renovierung der Villa Turque. Seither fungiert die Villa als PR-Zentrum der Firma und ist, nach Vereinbarung, auch für Besucher geöffnet.
Litteratur: Jean-Jacques Rousseau: Der berühmte Dichter und Philosoph, aus Frankreich geschasst und in Genf unerwünscht, fand in Môtiers im Travers-Tal Zuflucht. Er lebte dort von 1762 bis 1765 und wurde von Dr. Jean Antoine d'Ivernois in die Botanik eingeführt. Dank der Veröffentlichung seiner Lettres sur la Botanique (Briefe über die Botanik) gewinnt man Einblicke in die Essenz seines Schaffens in Môtiers. Sein ehemaliges Wohnhaus ist heute als Museum eingerichtet, in dem weniger bekannt Aspekte seines Lebens und seiner Werke veranschaulicht sind. Seltene Manuskripte des Dichters, im Besitz der Bibliothek von Neuchâtel, sind zum Teil auch für das Publikum ersichtlich.
Dichtung und Philisophie: Blaise Cendrars, der Zeitgenosse und Nachbar von Le Corbusier, wurde ebenfalls im Jahre 1887 in La Chaux-de-Fonds geboren. Die beiden Männer lernten sich jeoch erst 25 Jahre später in Paris kennen und waren sich daraufhin freundschaftlich sehr zugetan. Der Schrifsteller hat den wesentlichen Bestandteil seines Werkes im Ausland geschaffen und sich, wissentlich oder unwissentlich an seinen Wurzeln inspiriert. Sein Geburtshaus ist dem Publikum geöffnet.
Denis de Rougement: er wurde 1906 in dem kleinen Ort Couvet, im Herzen des Travers-Tals geboren. Als Pastorensohn studierte er Philologie an der Universität Neuchâtel. Sein Kampf für Frieden, europäische Einheit, Meinungsfreiheit und ökologische Ideale für ein einfaches, naturgebundenes Leben, machen ihn zu einer der renommiertesten schweizer Persönlichkeiten auf den Gebieten Wissenschaft und Litteratur.
Ferner sind zu erwähnen Philippe Suchard, weltberümt durch seine Schokolade-Köstlichkeiten, Louis-Joseph Chevrolet, zu dessen Ehren alljährlich im September ein Automobil-Rallye, das Louis Chevrolet Event statffindet, oder George-Edourd Piaget, bekannter Uhren- und Schmuckhersteller.
Die Museen
Das Uhrenmuseum "Château des Monts"
in Le Locle liegt idyllisch, umgebenettet in die rundherum grüne Natur, den Blick auf die Sonnenbahn gerichtet, so als wolle es die Zeit einfangen. Die ausgestellten Kollektionsstücke zählen zu Uhrmacherkostbarkeiten, die das Renommé dieser Gegend begründeten. Dank der Uhren und Automaten kann man die Zeitrechnung bis auf ihren Ursprung zurück verfolgen und deren Schönheit und Intelligenz besser erfassen.
Das Internationale Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds

Das Bauern- und Kunstmuseum von La Chaux-de-Fonds
befindet sich in einem typischen Neuenburger Bauernhof vom Ende des XV. Jahrhunderts. In diesem kleinen Museum werden die Lebensbedingungen der Bauern-Uhrmacher und -Künstler auf naturgetreue Weise veranschaulicht. Es vermittelt ein besseres Verständnis der Relation zwischen dem täglichem Leben der Menschen von früher und ihrer Aktivitäten. Die althergebrachte Tradition des Schlachtfestes lebt hier alljährlich auf, mit der Zubereitung eines Schweines nach regionalen Ritualen. Dies ist Anlass zu einem Fest, bei dem sich Liebhaber von brauchtumsgebundenen Praktiken zusammenfinden
Das Ethnographische Museum von Neuchâtel

Ferner sind zu erwähnen : die Unterirdischen Mühlen, das Reben- und Weinmuseum im Schloss Boudry, die Asphaltminen von Travers.....
Wein und Gastronomie

Die Neuenburger Weinberge, durch Seeklima, kalkhaltigen, humusarmen und mineralsalzhaltigen Boden begünstigt, bringen Weine hervor, die mit Finesse und Abgerundetheit einen hohen Be- kanntheitsgrad erreicht haben. Entlang der Küste, zwischen See und Jurakette erstrecken sich 30 km Weinberge. Die Beschaffenheit des Bodens bewirkt, dass die Gegend eine vielfältige Auwahl an Weinen für Kenner und Amateure erzeugen kann. Das Gebiet ist aus 18 Gemeinden zusammengesetzt, die zu Recht stolz auf ihre Reben sein können.
6 Rebsorten sind gesetzlich autorisiert. Sie geben Anrecht auf die Bezeichnung Appellation contrôlée (AOC), welche die lepto-organischen Qualitäten und Merkmale der Weine bescheinigt. Chasselas, Blauedler, Riesling, und Chardonnay sind ideale Begleiter der regionalen Spezialitäten.

Nicht zu vegessen, die Rincette (wörtlich: Nachspülung), ein Anis-Aperitif, dessen Vorgänger, die "Grüne Fee" heute noch in den Köpfen herumspukt, sowie der Butterkuchen, ausgezeichnet zu Neuenburger Wein.
Diese Produkte sind das Resultat von Können und Passion, die der Erzeuger zur Zufriedenstellung der Feinschmecker investiert. Das alljährlich im September stattfindende Winzerfest bietet beste Gelegnheit, alle diese Leckerbissen in festivem Ambiente zu geniessen.
Natur und Sport zu jeder Jahreszeit
Der Kanton Neuenburg bietet, dank seiner intakten und sorgfältig erhaltenen Natur, ein ideales Umfeld für Relaxen, Sport und Entdeckung in einem Rahmen, der europaweit seinesgleichen sucht.

Wassersport: Wassersport jeglicher Art wird hier grossgeschrieben : die Seen von Neuchâtel, Taillères und Les Brenets verlocken zu Windsurfen, Segeln oder einfach nur zum erfrischenden Bad in klarem Wasser. Im Winter verwandeln sich die Seen in spiegelnde Natureisbahnen.


Reiten: diese traditionelle Sportart hat hier hohen Stellenwert. Verschiedene Reitzentren bieten Kurse und Reiterferien an, die es dem Gast ermöglichen, der Natur auf andere, etwas abenteuerliche Art nahe zu sein....
Ski-Langlauf: im Winter finden Amateure des weissen Sports im Jura ideale Verhältnisse mit 250 km sorgfältig präparierten Pisten. Die MegaMicro, ein Internationales Langlaufrennen ist der beste Beweis für die Qualität der Infrastruktur : sie findet im Brevine-Tal, liebevoll Klein- Sibirien genannt, statt. Alpinski : mit rund 30 Skiliften gelangt man auf die Höhen des Jura- Gebirges; ein Grossteil davon funktionoiert auch bei Dunkelheit.
Die Strasse der Uhrmacher

Für die Neuenburger Region sieht das Programm folgende Etappen vor:
- Die Besichtigung der modernen Uhrenmanufaktur Parmigiani in Fleurier, weltbekannt durch ihre Uhrweke und Einzelstücke für Kollektionskundschaft.
- Die Jaquet-Droz Automaten (1774) im Kunsthistorischen Museum von Neuchâtel. Ihre Räderwerke gehören weltweit zu den perfektioniertesten. Sie gelten als Vorläufer des Komputers.
- Das Uhrenmuseum Château des Monts, dessen Schätze in einem zauberhaften Schlösschen im Stil Ludwigs XIV. aufbewahrt sind.
- Das Geschichtsmuseum von La Chaux-de-Fonds ist in einem Herrenhaus des XIX. Jahrhunderts untergebracht. Hier wurde eine Uhrmacher-Werkstatt vollständig rekonstituiert.
- Und schliesslich das bekannte Internationale Uhrenmuseum (MIH) von La Chaux-de-Fonds, in dem mehr als 4'000 Kollektionsstücke zur Schau gestellt werden.
Geschichtlicher Überblick
Aufgrund seiner strategisch interessanten Lage wurde das Pays de Neuchâtel immer wieder von ausländischen Fürstenhäusern begehrt. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass Neuchâtel im X. Jahrhundert von einem burgundischen König gegründet wurde; die Landesgeschichte ist ebenso bewegt wie passionierend.
Einige Daten:

1806 - 1814: Napoleon, Sieger über Preussen, bietet das Herzogtum Hannover zum Tausch gegen das Herzogtum Neuchâtel an, um es dann seinem Generalstabsbefehlhaber, Marschall Alexandre Berhier zu übergeben.
1814: Mit dem Fall des napoleonischen Impiriums geht das Prinzentum Neuchâtel an Preussen zurück und besteht unter dem Zwitter-Status "Königlicher Kanton" bis zur Revolution im Jahre 1848. Am 12. September 1814 tritt es als 21. Kanton der schweizer Eidgenossenschaft bei.
1831: doppelter Putschversuch des preusssisch-aristokratischen Regimes.
1848: Neuchâteler Revolution, Proklamation von Republik und Kanton.
1856: erneuter, gescheiterter Putschversuch der Royalisten.
Text- und Bildmaterial, mit freundlicher Unterstützung der:
TOURISME NEUCHÂTELOIS

